Interview mit Thomas Hartmann

Hier finden Sie ein Interview, das Christoph Schneider mit Thomas Hartmann zu seinem neuen Buch "Jesus und das Jetzt” für den Gemeindebrief (2/24) geführt hat. 


Thomas Hartmann ist seit 1999 Gemeindepfarrer in Wiesbaden-Sonnenberg an der historischen Thalkirche und hat in dieser Zeit bereits mehrere Sachbücher veröffentlicht.

Sein aktuelles Buch trägt den Titel >>>”Jesus und das Jetzt. Deshalb sorgt euch nicht um Morgen – der nächste Tag wird für sich selber sorgen” (Verlag Butzon & Bercker)<<<.



F: Lieber Thomas Hartmann, wie lässt sich kurz zusammengefasst der Inhalt des neuen Buches beschreiben?

A: Jesus ist für mich keine Tatsache von vor 2000 Jahren. Sondern seine Gedanken und seine Energie leben für mich weiter. Einerseits im Glauben. Andererseits aber auch in seinen Worten, von denen viele sich direkt auf den gegenwärtigen Augenblick beziehen.
So, dass auch der Moment, das „Jetzt“, zur Quelle dieser Energie wird, die von Jesus bis heute ausgeht. Und dadurch auch unseren Alltag beleben und intensivieren kann. Zum anderen habe ich mir dafür auch Ansätze der Achtsamkeit angesehen, etwa aus dem buddhistischen Raum, ganz besonders dem Zen.
 




Thomas Hartmann: Jesus ist keine Tatsache von vor 2000 Jahren. Seine Gedanken und seine Energie leben für mich weiter...



F: Was also haben die Leserinnen und Lesern von der Lektüre dieses Buches?

A: Ich denke, sie können diesen direkten Zugang zu den Worten und Gedanken von Jesus nachvollziehen, dadurch auch schon beim Lesen etwas von dieser Energie in sich aufnehmen. Und dies ganz in der Gegenwart, auch mithilfe vieler Zitate aus dem außerchristlichen Raum. Dazu den vielfältigen Atem- und Achtsamkeitsübungen, die sich überall in meinem neuen Buch finden.



Thomas Hartmann: Mein neues Buch enthält zahlreiche Achtsamkeitsübungen, zum Beispiel Atemmeditationen, die in den Kontakt mit dem Jetzt führen können. Dazu helfen auch viele der Worte Jesu.



F: Christlicher Glaube und Buddhismus oder andere Religionsformen aus dem asiatischen Raum haben auf den ersten Blick nicht so viel miteinander gemeinsam. Wie stellt sich diese Verbindung in „Jesus und das Jetzt“ dar?

A: Ich vergleiche nicht etwa allgemein Christentum und Buddhismus, sondern greife bestimmte Aspekte aus beiden Religionen oder Glaubensformen auf. Und zwar mit der Betonung auf den gegenwärtigen Moment in beiden Religionsformen. Aber auch die Bedeutung des Leidens, die bei Jesus ja schon mit dem Kreuz gegeben und in jeder Kirche als Symbol des Christentums zu betrachten ist.
Im Buddhismus war das Leiden für den Buddha maßgeblich, nachdem er dieses Leiden der Menschen bei seiner Ausfahrt als Prinz erlebt hat: vor allem Krankheit, Alter und Tod. Hier gibt es Gemeinsamkeiten ebenso wie bei der Überwindung des Leidens. Entscheidend ist für mich dabei immer die Konzentration auf dieses „Jetzt“, denn darin liegt die Kraft des Glaubens wie auch die Energie, die aus dem göttlichen Untergrund aller Dinge kommt.


Thomas Hartmann: Ich greife bestimmte Aspekte aus beiden Religionen oder Glaubensformen auf, mit der Betonung auf den gegenwärtigen Moment, das "Jetzt", in beiden Religionsformen.