Interview mit Sina Mainitz

Hier finden Sie ein Interview, das wir mit Sina Mainitz als Buchautorin und Gemeindemitglied geführt haben. Eine kürzere Version davon erscheint im Gemeindebrief 03/23.

©FinanzBuch Verlag


Sina Mainitz ist bekannt als Wirtschafts-Redakteurin beim ZDF und berichtet regelmäßig von der Frankfurter Börse. 

Sie wohnt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in unserem Gemeindebezirk. 

Zu ihrem Buch mit dem spannenden Titel >>>„Schwimm lieber im Meer als im Geld. Wie du findest, was dich wirklich glücklich macht und wie du es finanzierst” (FinanzBuch Verlag)<<< haben wir ihr drei Fragen gestellt.



F: Liebe Sina Mainitz, in Ihrem Buch gibt es Finanztipps, aber es geht auch um persönliches Glück. Fassen Sie das Anliegen des Buchs für uns bitte kurz zusammen?

A: Das Buch soll ausdrücken, welche Möglichkeiten es gibt, Glück und Zufriedenheit zu finden, die nicht zwangsläufig mit Euros oder Dollars zu tun haben müssen: Denn ich glaube, es gibt schon Finanzratgeber genug. Mein Anliegen war vielmehr ein Augenmerk darauf zu richten, welche Dinge es denn noch gibt, die mich glücklich machen, die mich erfüllen, die mir Zufriedenheit verschaffen, die auf Work-Life-Balance achten und um Dinge, in die ich persönlich investieren kann, wie Gesundheit oder einfach nur einen Waldspaziergang. 




Sina Mainitz: Mein Anliegen war vielmehr ein Augenmerk darauf zu richten, 

welche Dinge es denn noch gibt, die einen glücklich machen...


In dem Buch geht es also einerseits um finanzielles Wohlbefinden wie um Investitionen in materielle Dinge – sei's jetzt grüne Investments, Investments in Gold oder um ETF-Investitionen in den DAX. Aber andererseits auch um gesundheitliches Wohlbefinden, wie: Atme tief durch, ernähre dich gesund. Auch das sind „Investments“, die letztendlich ja der Gesundheit und dem Wohlbefinden zugutekommen. Aber ja, das Quäntchen Geld und Glück darf natürlich bei allem nicht fehlen. Außerdem erzähle ich in dem Buch auch ein bisschen über meinen Werdegang im ZDF und an der Börse.


F: „Geld allein macht nicht glücklich“, heißt es. Was braucht es nach Ihrer Erfahrung und Einschätzung außerdem noch?

A: Das ist sicherlich eine ganz individuelle Sache. Der eine ist glücklicher Single, für den andern steht die Familie im Vordergrund. Ich denke, es ist eine Mischung aus all den Dingen. Aber ich glaube auch, dass in der heutigen schnelllebigen und auch teilweise oberflächlichen Welt das Geld bei manchen eine sehr große Rolle spielt, und dass dabei vielleicht zu wenig auf immaterielle Dinge und wie gesagt die Work-Life-Balance geachtet wird. 

Es ist auch eine Generationsfrage: Die nachfolgenden Generationen leben jetzt ein bisschen davon, dass die vorangegangenen vieles für sie erwirtschaftet haben und blicken aber bei der Job-Wahl und ihrem Lebensmodell viel eher dahin, ist es nachhaltig, macht es mich glücklich, und ist es etwas, was ich mit meinem Gewissen verantworten kann, das dem Klima nicht schadet, sondern nützt. Sie setzen ihre Prioritäten doch ganz anders.



Sina Mainitz: Die nachfolgenden Generationen leben jetzt ein bisschen davon, dass die vorangegangenen vieles für sie erwirtschaftet haben.



F: Als Gemeindemitglied haben Sie einen Bezug zum christlichen Glauben. Ihre beiden Töchter wurden bei uns getauft und sind oft im Kindergottesdienst dabei: Was ist für Sie am christlichen Glauben und der Kirche wichtig? Würden Sie dafür plädieren, auch etwa im privaten Rahmen unter Freundinnen und Freunden, trotz des aktuellen Trends „dabei zu bleiben“?

A: Auf jeden Fall. Ich versuche, meinen Kindern Glauben als bestimmte Wertevorstellungen zu vermitteln. Ja, sie gehen auch gern in den Kindergottesdienst. Ich bete auch mit ihnen. Meiner Meinung nach ist es viel einfacher, nicht zu glauben als zu glauben. Das muss man sich ein bisschen erarbeiten und mit auf den Lebensweg geben.
Ich selbst bin auch so großgeworden und versuche, das weiterzugeben. Für mich ist es wichtig, dass in dieser Welt mit „Reels“ (Kurzvideos, Red.) bei Instagram und ganz viel Social Media und Internetnutzung diese klassischen Normen und Werte, die eben doch die Kirche vermittelt, bleiben. Oder alleine mal eine Stunde im Gottesdienst ohne Smartphone stillsitzen und zuhören, finde ich ganz wichtig. Das möchte ich meinen Kindern auch mit auf den Lebensweg geben.


Sina Mainitz: Die Kirche tut eben auch viel Gutes für Menschen, denen es nicht so gut geht. Und sie bietet Werte, die ein gewisses Lebens-Fundament vermitteln...


Was Kirchenaustritte betrifft, da bin ich immer gespalten und ziehe ein bisschen die Augenbraue hoch, wenn Leute mir sagen, „aus der Kirche bin ich ausgetreten, um die Kirchensteuer zu sparen“. Da steckt meistens noch etwas anderes dahinter.
Das ist natürlich jedem individuell überlassen. Aber die Kirche tut eben auch viel Gutes für Menschen, denen es nicht so gut geht.
Und sie bietet Werte, die ein gewisses Lebens-Fundament vermitteln, die, wie gesagt, auch meinen Kindern ein Fundament geben, um sich in der Welt und im Alltag zurecht zu finden. Und da denke ich, sind Glauben und Kirche auch ein Geschenk.

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Die Fragen stellte Thomas Hartmann.